Dr. Michael Stuller ist Arzt und Psychotherapeut mit Schwerpunkt Psychodrama. Überdies hinaus ist der der Gründer des ersten Angstzentrums in Österreich, eine psychotherapeutische Praxis im 8. Wiener Gemeindebezirk, in welcher Angststörungen diagnostiziert und behandelt werden.
Dr. Stuller hat sich auf Angststörungen spezialisiert und ist auch Vortragender und Keynotespeaker zum Thema Angst. Es ist wichtig zwischen Angststörungen und berechtigter Angst zu unterscheiden. Nach internationalen Standards gibt es drei Arten von Angststörungen: Zum einen Phobien. wie die Arachnophobie, die Angst vor Spinnen oder Akrophobie, die Höhenangst. Es sind Ängste, die in bestimmten Situationen (oder durch Gegenstände) ausgelöst werden. Zum anderen gibt es Panikstörungen, die sich durch unkontrollierte Panikattacken äussern. Von generalisierten Angststörungen spricht man hingegen, wenn ständige Sorgen den Alltag begleiten. Angststörungen beeinflussen das Leben massgeblich. Man unterscheidet sie von berechtigter Angst. Die berechtigte Angst, auch „gesunde“ Angst genannt, ist jenes Gefühl, welches einen in gewissen Situationen begleitet und gerechtfertigt ist. Zum Beispiel die Angst bei Rot die Kreuzung zu überqueren aus Angst überfahren zu werden oder die Angst vor einem aggressiven Hund.
Angststörungen bringen erhebliche Konsequenzen im Alltag mit sich. Für Personen mit Angststörungen ist es energieraubend die Ängste ständig zu umgehen, sie zu unterdrücken oder zu verstecken. „Es gibt beispielsweise Personen, denen es nicht möglich ist mit dem Auto einen Tunnel zu durchfahren oder in ein Flugzeug zu steigen. Situationen, die zwar vermieden oder umgangen werden können, das Leben jedoch massgeblich beeinflussen und einschränken – besonders im Berufsalltag.“, sagt Dr. Michael Stuller. Oft erkennen Betroffene erst spät, dass es sich bei ihrer misslichen Lage um eine Angststörung handelt. „Erahnen tun es viele früh, aber der Schritt zur Erkenntnis und Hilfesuche erweist sich für viele als sehr schwierig.“, so Stuller. Die Dunkelziffer der von Angststörungen betroffenen Menschen ist sehr gross. Jeder zehnte Mensch ist von Angststörungen betroffen. Viele behandeln ihre Störung mit Benzodiazepinen, den „klassischen“ Beruhigungsmittel. Darin birgt sich eine grosse Gefahr denn die Einnahme von Beruhigungsmittel ist erheblich riskanter als der Konsum von Alkohol, da sich sehr schnell eine Abhängigkeit einstellen kann. Auf lange Sicht gesehen sind Beruhigungsmittel somit keine Lösung bei Angststörungen. Statt sich in gewissen Situationen mithilfe von Medikamenten Angstzustände zu umgehen, sollte man die Angst wahrnehmen und sich bewusst beruhigen. Während der Angsttherapie liegt der Fokus nicht darauf eine Angstsituation zu „meistern“ bzw. zu „überstehen“, vielmehr wird darauf hingearbeitet wie man sich in unangenehmen, angstauslösenden Situationen beruhigt um diesen spontan und kreativ begegnen zu können. „Es geht nicht darum etwas zu leisten. Die Therapie selbst ist kein Tun sondern ein Spüren“, sagt Dr. Michael Stuller.
Seit einiger Zeit bietet Dr. Stuller Workshops für Unternehmen zum Thema Angst an. Unbewusste Ängste spielen im Business oft eine erhebliche Rolle. Sowohl bei Personen in Führungspositionen als auch bei Angestellte. Doch besonders für Führungskräfte kann dies problematisch werden. Manager und Führungskräfte sind auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fokussiert und rücken ihre eigenen Probleme oft in den Hintergrund. Meist unterdrücken sie erste Anzeichen und erkennen Ihre eigene Angst“bedürftigkeit“ sehr spät. Der Zeitfaktor spielt dabei auch oft eine Rolle. Viele Menschen nehmen sich nicht die Zeit um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und auf ihren Körper zu hören – besonders Führungskräfte haben schlichtweg oft keine Zeit dafür.
Der Workshop von Dr. Michael Stuller baut auf verschiedenen Modulen auf. Im ersten Modul wird in der Gruppe das Thema Angst angesprochen. In einem ausschliesslich beruflichen Kontext und geschützen Rahmen wird gemeinschaftlich eine Definition von Angst erarbeitet, ohne jedoch auf persönliche Umstände einzugehen. In den weiteren Modulen finden Einzelgespräche zum Thema statt. Dabei wird die persönliche von der beruflichen Wahrnehmung getrennt betrachtet. Je nach Situation wird in einem weiteren Modul noch spontan auf individuelle Wünsche des Untertnehmens bzw. der Workshopteilnehmer eingegangen. Dr. Stuller hält seinen Workshop sowohl in grossen Konzernen als auch kleineren Betrieben. „Der Umgang und die Begegnung mit der Angst ist sehr wichtig“, so Stuller.